Zauberhände

Du hast diese Zauberhände,
sie durchbrechen meine Wände,
wie ein Messer durch ein Brot,
seh kein Schwarz mehr, nur noch Rot.

Aus der Ewigkeit wird jetzt,
ich war tief in mir verletzt.
Deine Hände heil’n die Wunden,
plötzlich hab ich mich gefunden.

Fühl mich wohl in Deinen Armen,
denn Du hast mit mir Erbarmen.
Ich verlass‘ mein dunkles Schloss,
reiße Mauern ein, werd‘ groß.

Ich tret‘ aus einem Schatten raus,
zieh‘ in ein buntes, kleines Haus.

Deine Hände sind ein Segen,
möcht‘ nicht stehen, möcht‘ mich legen,
möchte mich mit Dir verbinden,
möcht‘, dass Du und ich verschwinden.

Du bewegst sie so behände,
Deine großen Zauberhände.

Sie tun gut und sie tun weh,
wo jetzt Sonne ist war Schnee.
Wo ich war, da war es kalt,
fühlte mich zerstört und alt.

Und dann kam die große Wende
und mit ihr Deine Zauberhände.

Gegen alle Widerstände,
zaubertest Du mich an Strände
und an Wiesen und an Seen,
dort sah ich mich am Ufer steh’n.

Hinter mir ein kleines Waldstück,
ließ ich zurück mein ganzes Unglück,
breitete die Arme aus
und dann lief ich einfach los.

In die Weite, in das Wasser,
wird mein Körper immer nasser,
doch in mir drin, da ist es warm,
in mir summt ein Bienenschwarm.

Für den Honig meines Lebens,
hast Du mir die Pollen gegeben.
Du schenkst sie mir bedingungslos
und ich baue uns ein Floß.

Komm mit auf den Strom des Lebens,
lass uns tanzen, lass uns schweben.

Reich mir Deine Zauberhände
und wir schreiben ’ne Legende,
die dann bleibt für immerdar,
für uns beide ist sie wahr.

Lassen wir die and’ren denken,
was sie wollen und wir schenken
uns gegenseitig uns’re Zeit,
die verbingen wir zu Zweit.

Es sind magische Momente,
wir ziehen durch die Elemente,
träumen uns auf Kontinente,
nutzen all unsere Talente.

Dann erobern wir die Nacht,
haben ein Feuer uns entfacht,
hör’n wie es knistert, wie es knackt,
meistens sind wir dabei nackt.

So erobern wir die Welt,
uns’re Taschen ohne Geld,
uns’re Herzen, die sind voll,
so finden wir das Leben toll.

Sie währt lange, diese Reise,
und wir sagen uns – ganz leise –
Leb im JETZT, dann bist Du froh
und es gibt kein Risiko.

Nun ist dies‘ Gedicht zuende,
Du schließt Deine Zauberhände,
ich lächel‘ still in mich hinein
und wir beide schlafen ein.

© , 2020

Gewidmet:
M.T.
Widmung

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