Gefüllter Rucksack

Manchmal ist das Leben schwer wie ein gefüllter Rucksack. Ja, das weiß wohl jeder von uns. Jeder hat seinen Rucksack gefüllt. Einer mehr, einer weniger. Dann kommt hier und da ein Stein oben drauf und manchmal lässt sich der Rucksack nicht schließen... ist überfüllt mit Sorgen, Erfahrungen, Gedanken, Emotionen und unerfüllten Wünschen. Da stellt sich die Frage, ob wir ein paar “Kleinigkeiten” auspacken können, damit der Weg nicht so beschwerlich ist; damit das Weitergehen etwas leichter ist.

Mit einem gefüllten Rucksack durch’s Leben gehen, ist für manche vielleicht kein Problem. Das sieht man ja immer wieder bei Bergsteigern. Wobei ich denke, dass diese einfach super auf ihre Aufgabe trainiert sind. Aber sind wir auf unsere Aufgaben immer trainiert? Werden wir immer gut vorbereitet, auf das, was das Leben für uns bereit hält. Nein! Es wird einem nicht gesagt, dass sich dieser imaginäre Rucksack im Laufe seines Lebens füllt, schwerer wird... auch mal ausgepackt werden muss. Nein... stattdessen schafft man sich einen immer größer werdenden Rucksack, einen mit Stretch … oder wie ein überfüllter Magen, der sich ausdehnt. Wir wissen, dass uns der Magen weh tun wird, wenn wir zu viel essen und trotzdem haben die Augen manchmal mehr Hunger als der Magen. Wie verhält sich das mit dem Rucksack? Warum entleeren wir ihn nicht hin und wieder? Den ganzen Müll heraus, die abgenutzten Taschentücher…

Was ist, wenn bereits die Eltern einen vollen Rucksack haben? Nicht in der Lage diesen zu leeren...nicht in der Lage auszupacken, was eigentlich nicht mehr von Nöten ist. Wird es vielleicht gerade deshalb oft versäumt, uns mit auf den Weg zu geben, dass wir stets auf unseren Rucksack acht geben und die benutzten Taschentücher entsorgen sollten?

Nun ja, es ist zu spät. Der Rucksack ist voll! Es liegt jetzt an mir, diesen Stück für Stück zu überprüfen, was ich mitnehmen will auf meine Reise, meinen Lebensweg und was ich nicht mehr benötige. Vielleicht sollte ich Erfahrungen etwas komprimierter verpacken, in eine der Seitentaschen verstauen, weil ich sie sicher noch benötige. Negative Gedanken kann ich mal direkt hinter mir lassen; sie direkt auspacken und wie die Taschentücher entsorgen. Sorgen sollte ich ebenfalls nicht mit mir tragen… wären diese doch nur unnötiger Ballast und hindern mich am Leben. Emotionen... wie sieht es damit aus? Ein paar können sicher nicht schaden…

Jetzt, jetzt hat mein Rucksack noch Platz. Raum für neue Erfahrungen, positive Emotionen und Gedanken. Ich bin mir sicher, da ist auch noch Platz für ein paar Wünsche. Wünsche, die nicht unerfüllt bleiben sollen...

Im Großen und Ganzen liegt es an mir, wie voll mich mein Rucksack begleitet. Es liegt an mir, wie viel er wiegt. Er könnte genauso gut voll sein mit schönen Erlebnissen, Eindrücken und Gefühlen. Diese füllen letztlich auch einen Rucksack... nur achtet da niemand auf sein Gewicht.

Ich nehme meinen Rucksack, überprüfe, entsorge und beginne meine Reise mit weniger Ballast. Was soll schon passieren? Eine gelegentliche Inhaltskontrolle wird dem Rucksack nicht schaden. Gesagt, getan…

© , 2021

Gewidmet:
Für Frau T.
Widmung

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