Eine starke Frau

Sie wischt die Tränen vom Gesicht
Dann steht sie auf
Sie wankt
Sie schwankt
Sie nimmt die Hand
Hat sich bedankt

Sie holt tief Luft
Spürt ihren Atem
Sie lässt ihnen keinen Raum,
den schwarzen, dunklen
und den traurigen Gedanken

Sie kämpft und fragt sich:
„macht das Sinn?
Wo geh ich hin – mit meinem Kind?“

Sie packt den Koffer
Braucht nicht viel
Wie in Trance
geht sie ins Ziel

Ihr Ziel, das ist ein freies Leben
Sie hat sich großes Leid gegeben

Doch tritt sie raus aus ihrer Tür
Sie denkt nur an das Jetzt und Hier

Die Sonne scheint ihr ins Gesicht
Sie lächelt mild
und bemerkt
wie irgendetwas
in ihr aufbricht.

Der Koffer fällt
die Arme hoch
Sie streckt sich auf
macht sich ganz groß

Und ruft:
„Das hier,
das muss ich mir nicht geben!
Her mit dem neuen, freien Leben!“

Dann greift sie rasch ihr Hab und Gut.
Und rennt und rennt und rennt zum Zug.