Zwei Seelen, die sich quälen
Es gibt Momente,
die geben dem Leben,
eine neue Richtung.
Es waren Momente,
so aufregend,
wie der auf der Lichtung
im Wald,
es war kalt,
heiß nur Dein Atem,
Du nahmst einen Spaten
und begrubst meine Zukunft,
die mit der Vernunft,
die mit Haus und Kind,
mit Baum und Gartenzaun.
Doch warst Du es nicht.
Es war meine Entscheidung.
Das ist meine Meinung.
Die Verantwortung wiegt schwer,
doch es lohnt nicht wegzulaufen,
besser uns zusammenraufen
und es ehrlich eingesteh‘n,
es war echt und wunderschön.
Du fehlst mir unendlich,
ich fühle mich schrecklich,
die Seele, die meiner so nahe kam,
an die denke ich jetzt nur noch mit Scham.
Sie fehlt meiner so sehr,
jetzt treffen sie sich nicht mehr
und erleben wieder alleine
das Schlimme und Schöne,
das Große und Kleine,
das Laute und Leise,
das Dumme und Weise,
das ganze Leben.
Lass uns unser Glas erheben
und anstoßen,
auf die gemeinsame Zeit,
die hier nun endet.
Doch sie ist nicht verschwendet,
sie war es wert,
hinterlässt sie doch Schmerz,
auf beiden Seiten.
Doch in der Summe,
ist da mehr Grinsen als Kummer,
ist mehr Kaviar und Hummer,
als Butterbrot
im Abendrot
denk ich an Dich
und ertapp mich dabei,
wie ich lächeln muss.
Mein Herz kriegt einen Stich,
doch es ist nun frei,
es stürzt sich in den Fluss
und lässt sich treiben,
im Strom des Lebens und des Leidens.
© Sophie Bachmann, 2020