Segeln lernen

Der schwarze Himmel küsst die See.
Ein Mädchen steht am langen Steg.
Ihr Herz pocht wild.
Da vorn! Ein Schild.

Dort steht geschrieben: Route Sieben.
Doch sie kennt die Route nicht.
Sie fühlt sich wie ein kleiner Wicht.

Doch etwas in ihr zieht sie raus.
Die Stimme ruft in ihr ganz laut.
Komm! Segel los!
Dort steht Dein Boot!

Langsam läuft sie auf den Steg.
Oh Gott! Da hat sich was bewegt.
Ihre Schritte – wie auf Watte.
Es war nur eine Wasserratte.

Vorsichtig steigt sie in’s Boot.
Alles kommt wieder in’s Lot.
Das Segel andächtig gehisst.
Oh! Wie hat sie die See vermisst.

Das Meer liegt ruhig, ohne Wellen.
Keine Gischt.
Kein Lüftchen, das vorüber zischt.

Sie löst das Tau.
Der Nebel – grau.
Das Boot steht still.
Kein Wind, der weht.
Sie weiß noch nicht wie Segeln geht.

Plötzlich leise weise Schritte.
Ein alter Mann, raucht eine Kippe.
Was tut er hier zu später Stunde?
Langsam steigt Rauch aus seinem Munde.

Er steht nun an dem kleinen Boot.
„Kann ich was tun? Was fehlt Dir bloß?“

„Ich weiß es nicht.
Das klappt so nicht.
Es bewegt sich einfach nichts.“

Und dann ein kurzes Fingerschnipsen.
Momentaufnahme, schön zu knipsen.
Ein Lüftchen kommt heran. Oh Schreck!
Und treibt das Boot vom Ufer weg.

Der Schubs, der war es wirklich wert.
Er war einfach nicht verkehrt.

Denn nun geht’s los.
Das Boot, es segelt.
Rauf auf das Meer – alles geregelt.

Und die Moral von der Geschicht:
Vertrau dem Wind.
Er täuscht sich nicht.

Er zeigt Dir Deine Richtung an.
Weil er es am Besten kann.

© , 2021

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