Präsenz

Auf der Bühne bin ich Präsenz,
doch ist eher wie eine Essenz,
dir Anerkennung und Freud mir bringt,
dabei das liebe Schicksal mitschwingt -
Vergangenheit und Zukunft mit sich zieht,
dass es manchmal doch anders geschieht.

Geschah es aus unfreien Stücken,
erfolgreich durch gesetzlichen Lücken,
systemische Diskriminierung es stumm schreit,
Ausbeutung, Stigmatisierung macht sich breit,
ist es der Blinder Fleck, der dunkle Schatten,
Erinnerungen, Gefühle scheinen wie lästige Ratten.
Todtreten möchte ich sie, kann man jene auch Todreden?

Wuseln noch Ratenbeine neben mir her,
Akzeptanz ist genau so schwer,
Scheiße finden kann ich diese Last,
doch soll ich Leben lernen, besser ganz nicht nur fast,
Laufe mit anderen Zielen weiter,
ob ich dadurch werde gescheiter?

Bin ich mit mir im reinen und weniger Angst ich fühl,
ist es die Vergangenheit die macht mich kühl,
distanziert und ich fern all das erlebte,
als ob ich davon und weiter schwebte,
andere Betroffen und Mitgefühl zeigen,
ist in mein innern nur schweigen.
Heimliche Tränen erst später fließen,
will das Leben jedoch nicht mit Trauer gießen.

Im hier und jetzt ich stehe,
wie kann es sein, dass ich etwas anderes erflehe,
sinds die Geister von Gut und Bös’,
brüll sie an: “Will das ihr mich erlöst.”
Doch jene mich ignorieren und gar lachen,
manchmal noch mehr erwachen.

Erinnerung und Gefühle mich machen aus,
katapultiere sie auf der Bühne einfach raus,
fern, so fern die Geister nun sind,
kommen und gehen wie der Wind,
willkommen im hier und jetzt,
ist es das Leben das zu viel schwätzt.

Auf der Bühne geschauspielert, getanzt und gesungen,
hier wird zur Präsenz gezwungen,
auch wenn die Persönlichkeit lechzt,
und ist so oft verletzt,
bleibt nur wieder die Essenz,
das ist Präsenz.

© , 2024

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