Leuchtfeuer
Und sie sagen, es wird nicht gehen.
Und sie sagen, wir werdens noch sehen.
Und sie sagen, wir haben nicht Recht.
Und sie sagen, wir wären schlecht.
Doch wenn wir ganz tief in uns gehen,
dann scheint das für uns ungerecht.
Und dann gehen wir nach Hause,
steigen dort die Treppen rauf.
Schauen nach der großen Flamme,
doch sie ging anscheinend aus.
Und dann zünden wir die Flamme,
die Gesichter leuchten hell,
stehen um die große Tanne,
alle Herzen leuchten grell.
Grelle, helle, satte Farben
leuchten über diese Stadt
und wir werden allen sagen:
Wir hatten es so richtig satt.
Wir riefen nach dem Ungeheuer,
das die hellen Farben trägt,
und nun könn' wir uns nicht wundern,
wenn es brüllt und um sich schlägt.
Doch es brennt so hell das Feuer,
jedes Leid wird weg gefegt,
wenn wir immer uns ermuntern,
wenn die Hoffnung alle prägt...
Dann werden wir es wohl bezwingen,
reiten auf den bunten Schwingen
und wir tragen unser Licht,
in die ganze Welt hinein,
siehst Du wie wir alle funkeln,
siehst Du unsern hellen Schein?
Eben noch ein Ungeheuer,
wird es bald ein Freund uns sein.
Denn wir haben das Leuchtfeuer
und das wird immer bei uns sein.
© Sophie Bachmann, 2021