Kerze im Herzen

Ich höre das Zwitschern der Vögel nicht mehr,
meine Seele ist kalt und leer,
mein Herz ist voll von Leid und Schmerz
Tag für Tag geht es weiter abwärts.

Das Prasseln des Regens wird immer lauter,
Wo bist Du jetzt wohl, mein Vertrauter?
Er fehlt mir so, bin nicht mehr froh,
seit er von meiner Seite floh.

Das Loch, es klafft wie eine Wunde,
es kam kein Traum, es kam kein Wunder,
es kam nur Schwarz, es kam nur Leid,
was ich jetzt brauche, das ist Zeit.

Ich schaff es nicht mehr aus dem Dunkel,
wäre gern nur noch betrunken,
möchte mich so gern betäuben,
möchte meinen Platz gern räumen.

Jeden Tag die vielen Tränen,
Im Kopf immer dieselben Themen,
die Seele schwarz, der Himmel grau,
ich bin nicht mehr die starke Frau.

Die immer wieder Hoffnung sah,
die ihr Leben in die Hand nahm,
die immer nur das beste sah,
die lustig, froh und so aktiv war.

Ein Sturm ist in mir aufgezogen,
Wellen des Lebens,
grau-schaumige Wogen,
mein Segelschiff verlor der Kurs,
wie eine Firma im Konkurs.

Kein Ort, der mir jetzt gut gefällt,
Nichts mehr, das das Schwarz erhellt,
kein Sonnenschein in meinem Kopf,
ausgeschüttet ist mein Farbtopf.

Die Straße führt nach Nirgendwo,
Freude nur um Anderswo,
Ach, wie sehr schmerzt meine Seele,
ein stummer Schrei in meiner Kehle.

Mein Schaufenster ist eingeschmissen,
mein roter Faden ist zerrissen,
meinem Stuhl, ihm fehlt ein Bein,
ich möcht’ so gerne bei Dir sein.

Dein Geruch, ich erinner’ ihn noch,
ich grab’ immer weiter das Loch,
schwarze Erde türmt sich auf,
aus meinem Schornstein weht dunkler Rauch.

Deine Fahne weht weit weg,
ich bin gelähmt von diesem Schreck,
Ich wünschte, das wär‘ nie passiert,
ich wünschte, wir hätten nur pausiert.

Doch in all das Schwarz hinein,
scheint manchmal ein kleiner Schein.
Immer mal ein heller Funken,
mal nur ein Flackern in dem Dunkel.

Doch scheint das wohl die Kerze zu sein,
die Kerze der Hoffnung, mit ihrem Schein.

Nein, es lohnt nicht aufzugeben.
Los, Du musst Dich nur bewegen.
Geh hinaus, geh in die Welt,
Du findest was, was Dir gefällt.

Du wurdest geboren,
um zu lieben und leben,
Du hast viel verloren,
doch es wird noch was geben.

Es wird eine Zeit kommen,
in der Du zurück blickst
und daran denkst,
wie schwer es mal war.
Und dann bist Du längst
dieser Zeit hier entronnen.
Du lachst und Du tanzt wieder,
wie wunderbar.

Was auch immer Du kriegst,
was auch immer Du tust,
wohin es Dich zieht,
ob Du rennst oder ruhst,
geh mit der Hoffnung,
entzünde die Kerze
und trage sie sicher
in Deinem Herzen.

© , 2021

Gewidmet:
M&M
Widmung

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