Ich hör’ nicht auf
Du hast mich verlassen.
Die Erinnerungen verblassen.
Dein Gesicht, ich sehe es nicht.
Ich fühle Dich nicht mehr.
Das schmerzt mich sehr.
Doch ich hör‘ nicht auf.
Ich hör‘ nicht auf zu lieben,
ich gebe niemals auf.
Ich will mit Dir siegen.
Ich will mit Dir leben.
Über die Dächer schweben.
Durch die Kneipen zieh’n,
vor Dir nieder knien.
Dir sagen, was ich fühle.
Ich bin wie eine Mühle,
die nie aufhört zu mahlen.
Ich will nicht mit Dir prahlen,
ich will Dich ganz verstehen,
alles von Dir sehen.
Das Licht und auch den Schatten,
Weißt Du noch, was wir hatten?
Lass uns noch ein Kapitel schreiben,
in dem Buch über die beiden,
die sich wirklich dufte fanden,
wie konnten wir denn jetzt hier landen?
In dem großem schwarzen Schweigen,
ich will doch Himmel, ich will Geigen,
und Engel, die nicht lauthals weinen,
sondern deren Augen scheinen.
Ich leg mich hin und denk‘ an Dich,
Mein Herz kriegt wieder einen Stich,
Geschichte, die nimmt ihren Lauf,
ich sag es Dir: ich hör‘ nicht auf.
© Sophie Bachmann, 2020