Eine heilende Narbe

Fein säuberlich ist sie vernäht,
ich hab‘ ein Pflaster drauf geklebt.
Doch niemand sieht sie, diese Narbe,
kaum jemand weiß, dass ich sie habe.
Damit sie sich nicht füllt mit Dreck,
halte ich sie gut versteckt.

Auf meinem Herzen ruht sie leis‘,
am Anfang war sie noch ganz weiß,
jetzt ist sie fast nicht mehr zu sehen,
denn langsam lasse ich Dich gehen.

Heute saß ich im Café,
der Milchschaum,
er war weiß wie Schnee,
doch Du, Du schautest leider kaum,
Du gibst mir in Dir keinen Raum.

Verwunderlich und sonderbar,
wir waren doch ein tolles Paar,
Zusammen war‘n wir richtig stark,
doch ob ich Dich noch immer mag?

Klar, Du bist ein toller Typ.
Ich habe Dich noch richtig lieb.
Egal was mal gewesen ist.
Das was war, war großer Mist.

Doch irgendwann,
das wünsch‘ ich mir,
stehst Du mal vor meiner Tür
und wir sprechen nette Worte,
essen eine Schokotorte
und wir werden viel erzählen,
denn wenn man einmal war verliebt
und sich dann ganz lang nicht sieht,
dann reicht es irgendwann, das Quälen
und ich bin sicher, dass wir wählen
uns zuzuhören und betörend
wird Deine Stimme für mich sein.

Ich gönne Dir Dein schönes Heim,
ich hab’ es mir für Dich gewünscht,
ich wünsche Du kannst glücklich sein
und es ist nicht schöner Schein.

So gingst Du also leis‘ vorbei
dort am Café
und ich merk’,
ich freu mich sehr,
es tut beinahe nicht mehr weh,
nur die Freude,
sie wird mehr.

Die pure Freude über Dich.
Über dein schönes Gesicht
und über Deinen klugen Kopf,
unter Deinem Lockenschopf.

Und so warte ich geduldig,
irgendwann da kommt der Tag,
an dem wir uns wieder begegnen
und ich Dir sag‘, dass ich Dich mag.

© , 2021

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