Die Stunde der Piraten
Das Meer, es tost,
Der Sturm, er tobt.
Der Wellen Gischt,
Der Wind, er zischt.
Am Horizont,
die Wolken schwarz.
Das Meer,
es heult, es ächzt, es klagt.
Dann taucht es auf,
an Bord dunkler Rauch.
Wildes Grölen, Pfeifen, Rufen,
Wilde Welt, die sie erschufen.
Sie erobern den Horizont,
trotzen den Wellen,
den Winden, der Kaltfront.
Ganz vorn an Deck,
ein Mädchen, strohblond
Sie hat nicht mehr weg gekonnt.
In den Fängen ist sie nun,
sie sagen ihr, was sie muss tun.
Selten lassen sie sie ruhen.
Ihr Schicksal haben sie besiegelt,
die Seele, die ist nun versiegelt.
Doch trägt sie stolz die schwere Last,
die Gott ihr gegeben hat.
Der Gott der Meere,
der des Windes.
Mal spürt sie Leere,
die Leere des Kindes,
das sein Heim verloren hat.
Sehnsucht hat nach einer Heimat.
Nur der Wind weiß es bestimmt,
ob sie heil an Land ankommt.
Ob sie einst nach Hause schwimmt.
Ob sie sich mal wieder sonnt.
© Sophie Bachmann, 2021