Der Elf
Zwei zarte Flügel trägst Du am Rücken.
Jeden Tag verzauberst Du entzückend.
Meine Dankbarkeit, sie kennt kein Ende.
In meiner Welt bist Du Legende.
Wo fliegst Du hin?
Verrätst Du‘s mir?
Streichelst Du heute ein Tier?
Oder hilfst Du auf der Straße?
Eine Flocke auf Deiner Nase.
Diese Nase, vor Kälte ganz rot.
Heut‘ denken wir nicht an den Tod.
Heut‘ feiern wir das gute Leben,
ich kann Dir heute Schönes geben.
Ich kann öffnen heut‘ mein Herz,
Dir schenken einen kleinen Scherz,
In Liebe leise von Dir träumen,
dabei ein bisschen Schnee weg räumen.
Du bist so zart, Du bist so scheu.
Wohnst in einer Hütte, der Boden voll Heu.
Auf einem Balken Dein Bett aus Wolle,
und unten im Heu, da wohnen die Trolle.
Mit denen teilst Du Dir Dein Heim.
Es wird für Dich gemütlich sein.
Ich wünsche Dir sehr:
glaub nicht an die Mär,
von den bösen schwarzen Wölfen.
Umgib Dich mit den lieben Elfen.
Und eine von diesen,
die wird Dein Herz kriegen,
Du wirst sie sehen
und gleich verstehen,
dass ihr mit Sicherheit
verbunden seid
durch die hellen Kerzen
in Euren Herzen.
Ich möchte Dir heut’ wieder sagen:
Du hast so zauberhafte Gaben.
Ich staune ständig über Dich.
In Gedanken, Dein Gesicht.
Wohin es Dich zieht,
wohin Du auch fliegst,
ich schenke Dir meine Gedanken,
um mich herzlich zu bedanken.
Für die wunderschöne Zeit,
für Zusammensein im Leid,
für Ehrlichkeit und auch für Ruhe,
die hab ich jetzt in meiner Truhe,
die Du einst geöffnet hast,
als ich noch war in großer Hast,
hast Du den Frieden mir geschenkt,
den hatte ich weit weg gedrängt.
Dieses Geschenk:
Dein Blick zur Sonne.
Meinen Blick hast Du gelenkt.
Das vermochtest Du zu tun,
Jetzt kann ich immer wieder ruh‘n,
Was für ein samtig-goldner Schatz,
den Du mir mitgegeben hast.
Jetzt fliegst Du fort,
an Deinen Lieblingsort,
dort ist es für Dich wohlig-warm,
und Du bleibst auf Deiner Bahn.
Und wenn Du Dich irgendwann sehnst,
auch wenn es dauert ein Jahrzehnt,
dann komm zu mir.
Ich bleibe hier.
Ich kann noch hoffen.
Mein Herz ist sicher für Dich offen.
© Sophie Bachmann, 2021