Der bunte Faden

Das Glück, es kommt, das Glück, es geht
Auch Menschen kommen, Menschen gehen
Manches Leid hab ich gesehen

Wo mag ich bleiben, wo verweilen?
Manches im Leben ist auch Dreck,
den putzen wir dann wieder weg.

Was ist es, was das Leben trägt?
Ist es nur ein bunter Faden?
Prägen uns Wunden und die Narben?
Siehst Du meine ganzen Farben?

Heut’ malst Du rot, morgen dann blau
Am Abend schwarz, am Morgen grau
Die Farben kannst Du auch gern mischen,
Du kannst spachteln und verwischen,
Kannst auch mal nur mit Wasser malen
Ob das mal Deine Tränen waren?

Das Bild, allein aus Deiner Hand.
Du hast den Faden in der Hand.
Knüpfe ihn so, dass er gefällt,
doch knüpf ihn fest, dass er auch hält.

Wir sind nicht das, was uns passiert
weil manches Mal das Leben irrt
Manchmal ist es ganz verwirrt.
Und dann wird auch mal kurz pausiert.

Und nach der Pause
gibt’s ein Fest.
Wir resümieren,
halten fest,
im ganzen und groben,
können wir es loben,
das bunte Leben,
das uns ist gegeben.

Lass los das Unglück
und den Schreck,
der Deine Farben überdeckt,
Strahl’ in Deiner ganzen Pracht.

Du allein hast es vollbracht,
Hast gut gekämpft,
Bist hoch gehüpft
Hast immer weiter bunt geknüpft.

Die Verkäuferin fragt leis‘:
„Sind sie sicher bei dem Preis?
Wollen sie wirklich alles haben?“
„Ja“ sage ich „alle Farben!“
„Ich kauf’ den ganzen Wolleladen!“

© , 2021

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