Das Meer der Möglichkeiten
Wir können kaufen,
was wir wollen.
Wir können machen,
was wir sollen.
Und wir können es auch lassen.
Wir können uns‘re Hände fassen,
können fliegen
und uns heben
können in dem Himmel schweben
Wir schwimmen alle jeden Tag
im großen Meer der Möglichkeiten
können jeden Tag beschreiten
den Gipfel der Unendlichkeiten
Dort können wir verloren gehen,
können nicht das Ufer sehen,
darum nehme ich mir Ruh‘
und mache meine Augen zu
Und tauche unter.
Denn die vielen Möglichkeiten
Ja, sie ziehen mich nur runter
Ich habe Angst,
dass ich ertrinke,
möchte nicht
zu Boden sinken.
Deshalb tauch‘ ich wieder auf.
Setz‘ eine Taucherbrille auf.
Dann seh’ ich von den Möglichkeiten,
nur noch wenige, ein paar
und meine Nase ist verschlossen,
es scheint mir, das ist wunderbar.
Dann wähl ich Dich,
mit meinen Augen
ich kann an das Morgen glauben,
kann uns sehen
in der Zukunft,
wähle achtsam die Vernunft,
denn ich hab‘ schon viel gesehen
Bleibe stehen,
nicht mehr gehen
und muss
auch nicht mehr
schwimmen gehen.
© Sophie Bachmann, 2021